Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Sie schmiegte sich an ihn, innig und ohne Versuch, ihn durch Schelmereien umzustimmen, bereit, mit ihm zu tragen, was es sein mochte. In dankbarer Zärtlichkeit für ihr stilles Verstehen fand Bernardo sein Gleichgewicht wieder, und die letzten Stunden auf der Bargada verliefen ohne weitere Störung.

So war es immer: Bellindas Fähigkeit, in jedem Augenblick so zu empfinden wie er, beruhigte ihn. Sie spürte rasch, wie ihm zumute war, und stimmte sich danach. Nie, daß sie etwas anderes wünschte als er, zu Spaß und Lachen aufgelegt war, wenn er ernst sein mochte, oder den Kopf hängen ließ, statt bei jungem Unfug mitzuhalten, wenn ihn danach gelüstete. Sie war sein reiner Wiederklang. Bei ihr durfte er jede Vorsicht vergessen, denn eher hätte sie sich selbst verletzt, als ihm weh zu tun.

Oft reizte es ihn, diesen sanften, eifrigen Gehorsam zu prüfen, abzutasten, wo er sich in Widerspruch wenden mußte. Er fand den Punkt nicht. Weder ihr Glaube an ihn noch ihre Heiterkeit waren zu erschüttern. Sie scherzte noch wie ein kleines Mädchen, kicherte und lachte, bis ihr der Atem ausging, und über nichts, nur weil sie glücklich, weil sie verliebt war.

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