Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн
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Nach dem Diplom verbessert sie ihre Sprachkenntnisse, Englisch in Cambridge, Italienisch in Perugia, und tritt danach ihre erste Stelle als Buchhalterin an. «Es war eine kleine Firma für Hörgeräte, nicht sehr sexy. Aber es waren lustige Leute, und es gefiel mir, dass ich die Buchhaltung ganz selbständig machen konnte, inklusive Abschluss, zusammen mit der Revisionsstelle.»
Mit 23 zieht sie von zu Hause aus. «Ich fand eine kleine Dachwohnung an der Hofackerstrasse mit toller Aussicht, direkt in den Schülergarten. Ich hatte immer Wohnungen mit Ausblick. Ich finde es schlimm, wenn man nur eine Hauswand vor der Nase hat.» Sie, die immer gerne gemalt hat, bildet sich zur Werbeassistentin weiter, da kommen ihre künstlerischen Interessen und gestalterischen Fähigkeiten zum Zug. Und sie lernt neue Leute kennen, Maler, Bildhauer, Künstler. Durch einen Schauspielerfreund erweitert sich ihr Bekanntenkreis zusätzlich um Theaterleute, Schriftstellerinnen, Redaktoren. Für sie geht buchstäblich eine neue Welt auf. Man trifft sich in den angesagten Beizen des Niederdorfs, jeder kennt jeden. «Es war unerhört anregend, ein intellektuelles Aufwachen: ‹Das musst du lesen!› und ‹Jene Ausstellung musst du gesehen haben!› Nächtelang haben wir diskutiert. ‹Und was findest du dazu?›, wurde ich gefragt und war baff, dass sich jemand ernsthaft für meine Meinung interessierte.»