Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн

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Und es geht weiter mit dem unverhofften Glück, Erika Hug wird mit 43 Mutter. «Ich hatte mir immer Kinder gewünscht, aber einfach keinen guten Mann gefunden, ich hatte ja gar keine Zeit dazu.» Rechtzeitig vor der Ankunft des Babys zieht die Familie in eine geräumige Wohnung in Zumikon. «Meine bisherige Wohnung war zu klein, und in der Stadt fand ich nichts Passendes. Ich muss Ruhe haben und einen Ausblick. Später mieteten wir ein Haus in Küsnacht mit einem wunderbaren Garten, ich bin ein Mensch der Erde.»

Was doch so ein kleines Kind an Neuem, Überraschendem mitbringt, «phänomenal, der Hammer, eine wahnsinnige Motivation! Julian war ja so ein lustiger Bub. Mit ihm habe ich nach Jahrzehnten wieder angefangen zu singen, ich musste mich erst wieder in die Kinderlieder hineinfinden. Und manchmal haben wir zusammen Musik gemacht, mein Mann spielt Klavier und Julian hatte eine Ukulele und eine kleine Geige.» Betreuung, Kindergarten, Schule verlangen Aufmerksamkeit. Erika Hug ist der Meinung, dass der Staat sich gut – besser! – um die Kinder kümmern sollte. «Ein Staatsgebilde, in dem die Frauen unterdrückt oder marginalisiert werden, kann sich nicht optimal entwickeln.» Tagesschulen seien das Gebot der Stunde, findet sie, und wenn der Staat sich drücke, müsse man halt von privater Seite die Initiative ergreifen. «Ich wollte in der Innenstadt mit Jelmoli und andern Geschäften einen Hort organisieren. Aber die haben mich ausgelacht, das sei nicht ihr Problem. Und in der Wohngemeinde stemmten sich ausgerechnet die Frauen dagegen. Richtig giftig waren die! Gott sei Dank konnte ich mir ein Kindermädchen und eine Haushälterin leisten. So war immer jemand da, wenn Julian von der Schule heimkam.»

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