Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн
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Ob der Vertreter der siebten Generation dereinst das Musikgeschäft übernehmen wird? Erika Hug lässt sich nicht festlegen, ihr Sohn wird sich zu gegebener Zeit selber entscheiden. «Er zeigt sich interessiert, aber das muss man mit Vorsicht geniessen. Mit 23 Jahren wusste ich auch noch nicht, was ich wollte.» Sie wird wohl noch einige Jahre im Geschäft aktiv bleiben.
Madlonne-Beatrix Goldschmid, 1934
Modellbauerin, Winterthur
«Den roten Faden nicht verlieren»
Im Obergeschoss des schönen alten Winterthurer Rathauses steht in einer Glasvitrine das Modell der Altstadt aus Ahorn- und Ulmenholz, drei auf eineinhalb Meter. Die Häuserreihen werden überragt von den Zwillingstürmen der Stadtkirche mit ihren barocken Hauben. Jedes Fenster, jede Dachgaube ist akribisch genau wiedergegeben.
Die Marktgasse – die Hauptader, die das Städtchen in westöstlicher Richtung erschliesst – hilft mir bei der Orientierung. Im Modell verfolge ich den Weg vom Untertor her, den ich soeben gekommen bin, und finde das Rathaus, das mit seinem klassizistischen Dreiecksgiebel leicht zu identifizieren ist. Ich stelle mir vor, dass im ersten Stock dieses kleinen Holzhäuschens ein winziges Modell der Winterthurer Altstadt aufgestellt sein müsste. Die Matrjoschka fällt mir ein, die russische Holzpuppe, in deren Innerem sich ihr kleineres Abbild befindet, das wiederum ein kleineres Püppchen enthält …